Offener Brief und Anlagen als pdf-Dateien:
Offener Brief (Februar 2022)
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Erhaltene Antworten:
Wir haben seitens der Politik auf Landes- und Bezirksebene zahlreiche Antworten auf unseren offenen Brief erhalten. Trotz des beträchtlichen Umfanges der Antworten blieben viele wichtige Fragen nach wie vor unbeantwortet. Machen Sie sich selbst ein Bild. Die erhaltenen Antworten sind hier verlinkt. Zur besseren Übersicht haben wir die Antworten in den zur Frage passenden Farben hinterlegt (sofern die Frage beantwortet wurde).
Offener Brief
BEBAUUNGEN am POSTSPORTPLATZ
„Eine klare Absage erteilte Bezirksvorsteherin Dr. Ilse Pfeffer den Verbauungsplänen am
Postsportplatz. [...] Eine Änderung der Bauwidmung kommt für sie und die SPÖ nicht in Frage.“
(apa-OTS vom 24.10.2019)
(apa-OTS vom 24.10.2019)
„Vizebürgermeisterin Birgit Hebein: Die Stadtentwicklungskommission hat [...] die Sicherung
von grünen und öffentlich nutzbaren Flächen als Rahmenbedingungen für weitere mögliche Planungen
festgelegt.“
(apa-OTS 16.1.2020)
(apa-OTS 16.1.2020)
„Es gibt kein eingereichtes Projekt.“
(Eckart Herrmann, MA 21, Online-Infostunde der Stadt Wien vom 7.12.2021)
(Eckart Herrmann, MA 21, Online-Infostunde der Stadt Wien vom 7.12.2021)
So lauten offizielle Statements der Politik in Medien und Presse.
Recherchiert man genauer, werden Widersprüche eindeutig:
- Seit Dezember 2019 existiert ein Beschluss der Stadtentwicklungskommission (STEK), der auf Basis von Plänen der Post AG eine Verbauung in „Randbereichen“ des Postsportplatzes ermöglicht. (Siehe STEK-Präsentation) Diese „Randbereiche“ machen ca. 20% der Gesamtfläche aus!
- Am 14. September 2021 wurde der Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfungs-Pflichtigkeit (UVP-
Pflichtigkeit) des Projekts veröffentlicht (siehe Anhang). Antragstellerin ist die PostAG.
„Die Antragstellerin plant [...] die Errichtung von:
- einer Mehrzweckhalle
- eines Nahversorgers (2.200 m2)
- eines Hotels (720 m2)
- Büros & gewerbliches Wohnen (2.860 m²)
- sowie mehrerer Wohnbauten (71.999 m2) mit einer Bruttogeschoßfläche von 103.700 m2 und einer Grundfläche von 132.703 m2. [...]
Laut dem Planungskonzept (Postsport Viertel+ Planungskonzept, Stand: Oktober 2020) sind 1.100 Wohneinheiten geplant.- Weiters umfasst das Vorhaben die Errichtung von 683 zusätzlichen KFZ-Stellplätzen, wobei 593 nicht öffentlich und 90 öffentlich zugänglich sind. Siehe dazu: Postsportviertel-Bescheid.
Die Post AG plant eine Verbauung mit einer Bruttogeschoßfläche von 103.700m².
Das entspricht dem Bauvolumen von 66 Wohngebäuden.
Jedes in der Größe eines Tennisplatzes.
Jedes mit ca. 6 Geschoßen und einer Höhe von ca. 17m. Maße Normtennisplatz: 23,77 m x 10,97 m; Bauhöhe ca. 17 m durch WIII – Klassifizierung lt. STEK
Zum Vergleich: Der Postsportplatz verfügt derzeit über 45 Tennisplätze. (siehe Anhang)
- Die Stadt Wien zieht in ihrem aktuellen „Leitbild Grünräume Neu“ eine Grenze mitten durch die Sportflächen und stellt diese als „wandelbares Grün“ unter eingeschränkten Schutz. Diese entspricht exakt den Flächenaufteilungen der STEK. Sie entsprechen somit 1:1 den Bebauungsplänen der PostAG! (Siehe Anhang) Wie kommt es zu dieser Übereinstimmung?
- Laut Online-Infostunde der Stadt Wien vom 7.12.2021 prüft momentan das Sportamt vorgelegte Pläne von der PostAG auf Vereinbarkeit mit dem Sportstättenschutzgesetz.
- Da Verluste von Sportflächen ausgeschlossen wurden, müsste das Bauvolumen wesentlich geringer sein. Wie kommt es zu diesen widersprüchlichen Sachlagen? 1.100 neue Wohneinheiten, ca. 3.500 neue Anrainer – ohne Umwidmungen?
- Wie integriert die Stadt Wien bis zu 4.000 neue Einwohner in die existente Infrastruktur? Ohne Zubau von Schulen, Ärztezentren, Kindergärten, zeitnahem Ausbau des öffentlichen Verkehrs?
- Wie sichern die PostAG und die Stadt Wien den Betrieb des Postsportplatzes zukunftsträchtig? Durch Verkleinerungen der aktuellen Sportfläche, Umgestaltungen in Multifunktionsflächen, und somit der Verlust von Spielfeldern, Spielzeiten und Spielangeboten?
- Wie sichert die Stadt Wien in Zeiten des Klimawandels grüne und öffentlich nutzbare Flächen? Durch Bebauung und Verdichtung entstehen Schäden, die nachträglich durch teure Ausgleichsmaßnahmen - wie "Coole Straßen Plus", Fassadenbegrünungen und kühlende Nebelanlagen - notdürftig und kostspielig ausgeglichen werden müssen. Ist das nachhaltig?
- Wann wird die U-Bahn nach Hernals in Betrieb gehen? Endet sie am Elterleinplatz oder führt sie bis zur Vorortelinie? Der STEK-Beschluss geht von einer verkehrlichen Anbindung an die U- Bahn aus. Die Hernalser Hauptstraße ist bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze, die Straßenbahnlinie 43 ist vollkommen überlastet. Ohne U-Bahn droht der Verkehrskollaps!
- Wann stehen die Pläne und Untersuchungen zum UVP-Feststellungsverfahren und den von der STEK definierten Untersuchungsflächen zur Verfügung? Wann liegen die dem Sportamt übergebenen Pläne zur Einsicht auf?
- Wie sieht die Möglichkeit der Mitgestaltung für AnrainerInnen in diesem Fall konkret aus? Informationsveranstaltungen im Nachhinein, bei denen abgeschlossene Prozesse präsentiert werden, sind nicht ausreichend und widersprechen den Vorgaben des Petitionsausschusses!
Wir, die Bürgerinitiative „Zukunft Hernals“, ersuchen Sie im Namen aller interessierten Anrainerinnen und Anrainer und über 3.300 Unterzeichnern unserer Petition „Rettet den Postsportplatz“, öffentlich zu diesen Fragen Stellung zu beziehen. Mail an: zukunft-hernals@gmx.at bis Ende Februar. Selbstverständlich werden wir Ihre zugesendeten Antworten und Informationen ab März auf unserer Homepage https://zukunft-hernals.at/ und auf ausgewählten Social-Media Kanälen veröffentlichen.
Was die Post wirklich will
Was die Post wirklich willEingeschränkter Schutz der Grünräume

Nachweise und Vergleich auf Basis der Bruttogeschoßfläche
103.700 m² Bruttogeschoßfläche bedeuten 66 6-geschoßige Wohngebäude in der Größe eines Tennisplatzes mit einer Höhe von ca. 17m ( = Erdgeschoß + 5 Obergeschoße, Bauklasse W III)Nachweis:
- Fläche eines Tennisplatzes: 10,97m x 23,77m = 260,76m²
- 6 Geschoße → Bruttogeschoßfläche: 6 x 260,76 m² = 1.564,56m²
- 66 Gebäude: 66 x 1564,56m² = 103.260,96 m²
- 6 Etagen mit 2,80m Geschoßhöhe (2,50m Raumhöhe, Deckenstärke 20cm, Estrich + Trittschalldämmung+ Belag 10cm): 6 x 2,80m = 16,80m
Übrigens:
- Übrigens 1: Der Postsportlatz verfügt derzeit über 45 Tennisplätze!!
- Übrigens 2: 103.700 m² Fläche mit 2,80m Höhe ergibt ein Bauvolumen von 290.360 m³
- Übrigens 3: Diese 66 Gebäude hätten eine Grundfläche von 17 210 m²
- Übrigens 4: Das Wiener Rathaus hat eine Grundfläche von 19.592 m² (www.stadt-wien.at)
- Übrigens 5: Der Wiener Stephansdom hat eine Grundfläche von ca. 4000 m² (www.stephansdom.at)
- Übrigens 6: Das Parlament hat eine Grundfläche von 13.687 m² (www.parlament.gv.at)